Halbe Ohren und ganze Probleme

Der folgende Text entstand am 12.12.2004. Ich gebe zu, er ist ein wenig ruppig.

Hab gerade Exclusiv Weekend gesehen. Es ging um eine reiche, wahnsinnige 16jährige oder so. Diese hatte ein typisches, nun ja, Frauenproblem. Sie hatte nix zum Anziehen. Mein Interesse sank rapide, als sie im Beitrag dann doch Kleidung an hatte. Ich hörte also nur noch mit zwei halben Ohren hin und bekam mit, dass sie Bekleidung für den Winterurlaub in St. Moritz suchte. In einer Nobelboutique wurde sie dann auch fündig. Einige tausend Euro hat der Spaß gekostet und auf die Frage, ob es nicht preiswerter ginge, antwortete Fräulein Superreich, dass man mit einem Outfit unter 4000 Euro schon auffällt.
Hallo? Wollt ihr Tussen nicht um jeden Preis auffallen? Zieh doch einfach ’ne rosa Leggings an mit nem rotenPulli aus’m Quelle-Katalog. Die Aufschrift sollte so in der Art „Flash United“ sein. Halt irgendetwas ohne Sinn, aber zum Knobeln. So ist man tagelang Gesprächsthema mindestens 15. Das Geld, was man so spart kann man dann Papi wieder zurückgeben. Koks und Nutten bezahlen sich ja auch nicht von selbst.
In der selben Sendung gab’s noch einen kurzen Bericht über Verona Pooth, geb. Feldbusch. Thema war das immer kürzer werden ihrer Haare. Frau Pooth, geb. Feldbusch, meinte dazu, dass es sie gestört hat, wie ihre langen Haare immer Mittelpunkt ihres Außeren ware. Verona, Mittelpunkt deiner gesamten Persönlichkeit sind und waren immer deine falschen Titten!

Rock’n’Ride Besteck

Da soll noch mal jemand sagen, dass man nichts mehr geschenkt bekommt. Binnen kürzester Zeit und ohne mein Zutun habe ich eine eiskalte Cola, ein Wasserball, ein Erfrischungstuch und eine Flasche Wein geschenkt bekommen. Es gab sogar Halorenkugeln zum Mitnehmen, was ich allerdings ein wenig dubios fand und hier nicht mitgezählt werden soll. Desweiteren habe ich einen Schaschlickspieß von grillenden Fußballfans geschenkt bekommen. Ha!
Es gab einmal Stuhl, genannt „Rock’n’Ride Chair“, den man an den PC anschließen konnte. Spielt man z.B. ein Rennspiel und baut einen Unfall, so wackelt der Stuhl stark. Da dieses Zubehör aber extrem Teuer ist, so ab tausend Euro aufwärts, bleibt den meisten Spielern der Genuss vergönnt. Ein Lichtblick sind hier die Leipziger Verkehrsbetriebe. Jede Straßenbahn wurde nun mit solchen „Rock’n’Ride Chairs“ ausgestattet. Ich habe das heute getestet und es war total abgefahren! Ich wurde hin- und hergeschleudert und konnte nur mit Mühe auf dem Stuhl bleiben!
Mir ist vor kurzem etwas seltsames in der Mensa passiert. Es ist allerdings auch möglich, dass es sich hierbei um etwas handelt, das alle kennen, nur ich wieder nicht. Falls dies der Fall ist, bitte sofort mit dem Lesen aufhören. Ich verspreche, es wird nichts weiter kommen. Jetzt aber: Ich hatte, und jetzt wirds echt seltsam, magnetisches Besteck! Es aß sich sehr seltsam, da Gabel und Messer so in sich verschlungen waren, als hätten sie sich gerade kennengelernt. Jedenfalls hatte ich Mühe, sie wieder zu trennen. Nach dem Essen war ich dann froh, dass es kein Spinat gab. Nicht auszumalen, was das für eine Sauerei gegeben hätte, wenn wegen des Eisengehalts Literweise Spinat von allen Ecken der Mensa mir entgegengeschossen wäre. Da hab ja noch mal Glück gehabt…

Drei Minuten Sommerloch

Da schreibt man einmal etwas über den Sommer und dann ist er weg. Von wegen er steht vor der Tür. Weg ist er, wenn keiner auf macht. Er versucht es jetzt erstmal in anderen Ländern, bevor er nocheinmal zu uns kommt. Aber ich will mich nicht beschweren. Es gibt weder Glatteis noch unerträgliche Hitze. Soviel zum Thema „Lasst uns über’s Wetter reden“, wenn man nicht weiß, was man sagen soll.
Ein Radiosender hat vor kurzem etwas ganz besonderes verlost. Kein Bargeld, keine Reise, nein, ein Blowjob sollte es sein. Man musste nur eine weiße Limousine finden, die ab 6:00 Uhr morgens durch München fuhr und an die Scheibe klopfen. Darin saß Kyra Shade, ihres Zeichens Pornodarstellerin, die prompt den Erstbesten beglückte. Nach drei Minuten war der Spaß dann wieder vorbei und der Gewinner musste sich überlegen, wie er das am besten seiner Frau erzählt – zumal er noch zusätzlich zum Pornocasting eingeladen wurde. Hm… ich frage mich warum. Drei Minuten sind ja nun nicht gerade Weltrekordniveau*. Es mag Menschen geben, die hier einen Sittenverfall in der Gesellschaft sehen. Ich persönlich finde es schlimmer, eine CD von beispielsweise Sarah Connor zu verlosen, wofür ich jetzt sicherlich einige verächtliche Blicke ernten werde.
Apropos verachtene Blicke. Vor einiger Zeit lernte ich im Japanischunterricht die Vokabel „kitte“, auf deutsch „Briefmarke“. Meine Sitznachbarin fragte daraufhin, ob es „Briefmarke“ oder „Briefmarken“ heißt, woraufhin die Lehrerin einen sowas von verächtlichen Blick, gepaart mit einem Grinsen, auflegte und sagte: „Wir machen da kein Unterschied…“. Das sind die Japaner, von Mehrzahl und Artikel nichts wissen wollen, aber tausend unterschiedliche Wörter für „Stück“ haben.
Zum Schluss noch eine Schlagzeile der vergangenen Woche, die man sich vor einigen Jahren nicht im Traum häte vorstellen können: „Läßt Schwarzenegger Michael Jackson kastrieren?
Ob Blowjob-Gewinn oder Jacksons Kastration, das Sommerloch kommt, egal wie das Wetter ist.

*Ich bin mir im klaren, dass Frau Shade den bisherigen Weltrekord im Dauerblasen hält…