Rassige Bandnudeln

Die Sonne scheint,
Es wird nie wieder dunkel.

Wenn, dann nur kurz,
Nachts, wenn die Sterne funkeln.

Ob im Rheinland oder in Vorpommern,
Überall ruft man: „Titten raus, es ist Sommer!“

Es ist also soweit. Der Sommer steht vor der Tür. Reinlassen werden wir ihn aber erst am 21. Juni. Dass es jetzt trotzdem schon so heiß ist, lässt sich einfach erklären. Wer kann schon gut schlafen, wenn jemand ums Haus schleicht? Genauso ist es mit dem Sommer, der momentan vor unseren Türen residiert.
Man fühlt sich ein wenig wie in Rio de Janeiro, nur ohne diese – wie heißt das noch gleich – „rassigen Brasilianerinnen“. Aber moment mal. Darf man denn den Begriff „rassig“ eigentlich verwenden? Gibt man das Wort in eine Suchmaschine ein, findet man „rassigen Latinas“, „rassigen Single-Frauen“ und „rassige Rothaarige“ ja sogar eine „edle rassige Flamenco-Corsage“. Es gibt aber auch weniger zweifelhafte Kombinationen, wie z.B. „rassige Säure“, „rassige Entwicklerskizzen“ oder „rassige Bandnudeln mit Rucola“. Man sollte sich also überlegen, wann man diesen Begriff benutzt. In verbindung mit Frauen gehört er meiner Meinung nach nicht. Frei nach Olaf Schubert: Man sollte Frauen so behandeln wie richtige Menschen.
Ich wünsche einen schönen Sommer.

Autor: Stefan

Japanologe, Deutsch-als-Fremdsprachler, Blogger, Schatzsucher. Hobbys sind Lesen, Gucken und Machen.

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