Aufkleber entfernen ist evil

Jeder hat ihn schon mal auf Autos gesehen, diesen ovalen Aufkleber mit dem „D“ in der Mitte. Vor ein paar Jahren war es Pflicht, diesen Aufkleber am KFZ kleben zu haben. Das man ihn heute noch oft sieht, liegt an der Angst, bei dem Versuch, ihn zu entfernen hässliche Spuren hinterlässt. Man kennt es ja: Da wartet man auf die Veröffentlichung des neuesten Albums der Lieblingsband, rennt in den Plattenladen, kauft die CD und verbringt das erste mal durchhhören damit, den Preis von der Hülle zu kratzen. Das Album sieht danach schrecklich aus und man fragt sich, ob man in Zukunft nicht doch lieber ein bisschen mehr ins Internet guckt.
So schlimm jedenfalls soll weder eine CD-Hülle, noch ein Auto aussehen denkt man sich dann und lässt den Aufkleber am Wagen. Wer weiß, vielleicht wird er ja nocheinmal gebraucht. Man möchte es ja nicht heraufbeschwören, aber möglich ist alles. So auch die Auflösung der Europäischen Union.
Das „D“ hin oder her, was kürzlich an einem Auto klebte, hat mich sehr amüsiert. Es war ein Aufkleber mit dem Umriss Deutschlands. Soweit ist das nicht witzig, aber es wird noch besser. Im Umriss war die Deutschlandfahne eingebettet. Das ist zwar doppelt gemoppelt, aber man kann ja nie sicher sein, dass ein Aufkleberbegucker auch die Umrisse kennt, deshalb sicherheitshalber noch die drei Streifen. Wer allerdings immer noch nicht erkennt, aus welchem Land das Auto stammt, der soll einfach mal lesen, denn auf den Streifen stand noch groß „Bundesrepublik Deutschland“. Ich will hier gar nichts politisches reininterpretieren, nur fand ich diesen ganzen Aufkleber extrem protzig, aufdringlich und deshalb lächerlich. Und apropos protzig, drei Schritte weiter sah ich ein PKW mit dem Nummernschild „L-irgendwas-6666“. Man kennt das ja z.B. von Satanisten, aber „666“ war da wohl nicht evil genug.

Autor: Stefan

Japanologe, Deutsch-als-Fremdsprachler, Blogger, Schatzsucher. Hobbys sind Lesen, Gucken und Machen.

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