Böse Jungs vs. Kichernde Mädels

Manchmal sieht man, dass man schon älter ist als man denkt. Das ist nicht immer so unbequem, wie man vermutet. Als ich heute quer über den verschneiten Augustusplatz gegangen bin, befand ich mich zwischen den Fronten zweier rivalisierender Jugendgangs. Auf der einen Seite waren so 6-7 böse Jungs und auf der anderen so 15-16 kichernde Mädchen. Beide Gruppen waren so 40 Meter voneinander entfernt. Ich entschuldige mich, hier soviele Zahlen eingebaut zu haben. Ich hoffe, das kommt nicht nochmal vor. Es sei denn, ich gebe übers Wochenende Textaufgaben auf.
Wie dem auch sei, jeder böse Junge und jedes kichernde Mädel hatte einen schneeball in der Hand und ich musste mitten durch die Schussbahn. Vor zehn Jahren hätte ich das nicht überlebt, aber heute war das anders. Als ich kurz vor der Mitte war, warf ich einen bösen Blick in richtung kichernde Mädels, woraufhin die sagten „Stop, nicht den Mann bewerfen, der ist ja so cool! – Hihi du bist ja ganz rot! – Stimmt ja gar nicht! Du auch!“. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr so genau, was die gesagt haben, aber so in etwa war das sicher. Ich war so verblüfft von der Verschonung.
Jedenfalls hat mich das sehr erheitert und ich ging beschwingt – wie Rotkäppchen durch den Wald – zur Uni.

Autor: Stefan

Japanologe, Deutsch-als-Fremdsprachler, Blogger, Schatzsucher. Hobbys sind Lesen, Gucken und Machen.

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